Skyline






Obwohl Francois Morellets Werk nur minimal in die Fassade des Kunstmuseums Bochum eingreift, ist es dennoch dazu in der Lage, die Wahrnehmung des Gebäudes bei Nacht grundlegend zu verändern. Segmente aus blau strahlenden Neonröhren sind so an der Front des Bauwerkes angebracht, dass sie einen Bogen bilden, dessen Mittelteil zwar fehlt, vom Betrachter aber unweigerlich mitgedacht wird.
Das aus horizontalen und vertikalen Gliederungselementen bestehende Gebäude wird so nachts von einem Kreissegment überwölbt, das vielleicht an einen Regenbogen erinnert, auf jeden Fall aber eine ganz neue „Skyline“ definiert. Diese bezieht auch das Umfeld, besonders den im Hintergrund liegenden, nachts ebenfalls beleuchteten Förderturm des Bergbaumuseums mit ein.
Auch die Museumsräume, die erleuchtet sind, werden zum Teil des durch die blauen Bögen zusammengefassten Gesamtbildes. Morellet, der bereits 1963 mit ersten Neonarbeiten begonnen hatte, zeigt, wie durch den Einsatz formal reduzierter Mittel eine neuartige Beziehung zwischen Objekt und Betrachter entstehen kann.
Literaturhinweis:
Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Hg. von Walter Smerling und Ferdinand Ullrich im Auftrag der RuhrKunstMuseen, Köln 2012, ISBN 978-3-8632-134-0, S. 124–125.
Francois Morellet
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Bochum, Kunstmuseum, Kortumstraße 147
