Souterrain






Nur wenige Skulpturen begeben sich unter das Bodenniveau und die wenigen, wie etwa Walter de Marias „Erdkilometer“, lassen die unterirdischen Bestandteile mehr erahnen als sie tatsächlich nutzbar zu machen. Insofern erschließt Stefan Sous‘ „Souterrain“ eine zusätzliche Dimension für die Kunst im öffentlichen Raum. Er macht quasi deren Keller bewohnbar, wie es der Titel schon andeutet.
Ein ebenerdiger Kreis aus Steinplatten wird nach innen in drei Stufen abgesenkt, so dass sich drei Reihen von Sitzbänken um einen Mittelkreis mit demselben Steinbelag ergeben. Die „Setzstufen“ dieser treppenartigen Anlage bestehen aus hinterleuchtetem Glas, das bei Dunkelheit in drei kleiner werdenden Ringen erstrahlt.
Die Arbeit von Stefan Sous erscheint so nicht nur als autonome Skulptur oder Möbelobjekt in minimalistischer Tradition etwa eines Donald Judd, sondern sie erfüllt auch eine soziale Funktion. Die Menschen, die sich auf diesen Stufen niederlassen, bilden automatisch einen Kreis, der sich im gemeinsamen Erleben der außergewöhnlichen Sitzposition zusammenfindet.
Stefan Sous
← Zur Startseite
Duisburg, Immanuel-Kant-Park
