Sphères Trames (Sphärisches Raster)

1962 entwickelte Francois Morellet das Konzept der „Sphères-Trames“, die aus gitterförmig angeordneten Edelstahlrohren eine Kugel formen. Hierzu werden die Edelstahlgitter in verschiedenen Größen kreisförmig ausgeschnitten und in zahlreichen Lagen übereinandergeschichtet, bis sich eine transparente Kugelform ergibt. Dieses Konzept realisierte der Künstler in den folgenden Jahren in zahlreichen Variationen verschiedener Größen für den Innen- und Außenraum. Teils wurden die Skulpturen als frei aufgehängte Kugeln realisiert, die aufgrund ihrer Drehung ein optisches Wechselpiel der Rasterüberlagerung ergeben, teils wurden sie für bestimmte Standorte geschaffen, wobei die Bewegung des Betrachters einen ähnlichen Effekt bewirkt.
Die Bielefelder Skulptur ist in ihren großzügigen Abmessungen an der Weitläufigkeit ihres Aufstellungsortes orientiert und tritt mit der ebenfalls rasterförmig wirkenden Architektur des Universitätsgebäudes in einen Dialog. Aus dem Eckigen formt sich hier jedoch das Runde, das der vorbeigehende Betrachter in immer wieder neuen Überlagerungen und Durchblicken als offen transparente Struktur erleben kann.


Francois Morellet

1926
geboren in Cholet; 2016 gestorben ebenda.
1948–1975
Arbeit im Betrieb seiner Eltern. Während dieser Zeit beschäftigte er sich erst autodidaktisch mit der Malerei, bevor er sich auch von einem Maler unterrichten ließ.
1950
erste Ausstellung in der Galerie Creuze in Paris.
1960
mit Julio Le Parc, Horacio Garcia Rossi, Francisco Sobrino, Joël Stein und Yvaral Gründung der Künstlergruppe „Groupe de Recherche d’Art Visuel (GRAV)“, die die Möglichkeiten der visuellen Kunst wissenschaftlich experimentell erforschen wollte.
1963
erster Einsatz von Neonleuchten.
Ende der 60er Jahre
Beschäftigung mit Architektur und Arbeiten im öffentlichen Raum, u. a. Beteiligung am „Centre Culturel“ in Compiègne, am Pariser Viertel La Défense und am Skulpturenpark am Kröller-Müller-Museum in Otterlo.
1964
Teilnahme an der documenta III in Kassel.
1968
Teilnahme an der 4. documenta.
1970
Teilnahme an der Biennale in Venedig.
1977
Teilnahme an der 6. documenta.
 
Morellet beschäftigte sich vor allem mit Malerei, Lichtkunst, kinetischer Kunst, Bildhauerei und Kupferstich. Seine Kunst wird gemeinhin der geometrischen Abstraktion und dem Minimalismus zugerechnet.

← Zur Startseite
Ort
Bielefeld
Bielefeld, an der Fachhochschule, Forum des Verfügungszentrums, Kurt-Schumacher-Straße
Künstler
Francois Morellet
Jahr
1962
Maße
Durchmesser ca. 500 cm, Plinthe: 700 x 700 cm
Material
Edelstahl
Kunst im öffentlichen Raum NRW