St. Gereon
Der Künstler Iskender Yediler arbeitet keineswegs nur in Stein, wie seine Ausbildung beim Bildhauer Ulrich Rückriem vermuten lassen könnte. Im Gegenteil umfasst eine große Werkgruppe aufblasbare Skulpturen, aber auch Aluminiumguss- und Fiberglas-Skulpturen stellte Yediler her. Seit 2002 jedoch entstand eine Gruppe von Granitskulpturen für den öffentlichen Raum, so Cassius und Florentius vor dem Bonner Münster, eine St. Benno-Skulptur vor der St. Benno-Kirche München, St. Blasius vor der Domkirche des ehemaligen Benediktinerklosters in St. Blasien im Hochschwarzwald und hier St. Gereon vor der St. Gereon-Kirche in Köln. Alle stellen überdimensionierte Heiligenköpfe dar, die – wie von einer riesigen Figur abgetrennt und zufällig vor Ort geblieben- ohne Sockel direkt auf dem Boden liegen. Da die idealisierten Bildnisse aus glattpoliertem Stein zudem im Kontext mit der dem jeweiligen Heiligen gewidmeten Kirche stehen, erscheint die übermenschliche Erhöhung der Märtyrer, aber gleichzeitig auch der Gedanke der Vergänglichkeit ihres Ruhms in diesem merkwürdig fragmentierten Bild zusammengefasst.
Der Legende nach war Gereon (um 270-304) ein Offizier der Thebäischen Legion, der in der Nähe von Köln wegen seines christlichen Glaubens und der Weigerung, sich an Christenverfolgungen zu beteiligen, enthauptet wurde.
Iskender Yediler
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Gereonsdriesch / Gereonstraße, Altstadt-Nord, 50670 Köln