Zwei Eichen mit Basaltstelen




Das Projekt, mit dem Joseph Beuys sich am nachhaltigsten in die Gestaltung des öffentlichen Raumes eingebracht hat, ist sicher seine Arbeit zur Kasseler Documenta 1982 „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“. Vor dem zentralen Ausstellungsgebäude, dem Fridericianum, ließ er eine keilförmige Schüttung aus 7000 Basaltstelen ausführen, an deren Spitze er die erste Eiche pflanzte. Neben ihr wurde eine der Stelen aufgerichtet. Als Beitrag zur Begrünung des Stadtraumes waren die Besucher der Ausstellung und die Bürger der Stadt alsdann aufgefordert, sich an dem Projekt zu beteiligen und einen Eichensetzling mit zugehörigem Stein für 500 DM zu erwerben. Unter Beteiligung der Stadt wurde der Baum an geeigneter Stelle gepflanzt und der Basaltstein daneben aufgestellt. Der Basalthaufen vor dem Fridericianum wurde kleiner, bis 1986 der letzte Baum gepflanzt und der letzte Stein aufgestellt war. Die Vollendung und vor allem die breite Akzeptanz der Arbeit erlebte der 1986 verstorbene Künstler nicht mehr. Während das Stadtbild Kassels heute von den Beuys-Eichen geprägt ist, wurden nur wenige Bäume des Projektes in anderen Städten gepflanzt (vgl. z.B. Köln und Düsseldorf).
In Nümbrecht am Dorfweiher befinden sich gleich zwei der Beuys-Eichen mit zugehörigen Basaltstelen. Sie wurden im Zuge der „Schule der Kreativität“ hier gepflanzt, die von Linde Rohr-Bongard, einer Meisterschülerin von Joseph Beuys und Herausgeberin des „Kunstkompass“, 1981-1987 hier veranstaltet wurde.
Joseph Beuys
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Vor dem Weiher, Hauptstraße, 51588 Nümbrecht