Stein des Anstoßes

Die Inschrift des Denkmals lautet:
„Ich werde keinen Fußbreit weichen. Zur Erinnerung an Maria Rampendahl 1645–1705. 1681 der Hexerei angeklagt, widerstand sie der Folter. Mit ihrer Anklage endeten die Hexenprozesse in der Stadt Lemgo, denen über 200 Frauen und Männer zum Opfer fielen. Ihr Name steht für alle unschuldig Verfolgten dieser Stadt. Mahnung und Ermutigung für uns alle.“
Die Hexenverfolgungen der Jahre nach 1666 sind bis heute ein besonders bekannter und unrühmlicher Abschnitt der Lemgoer Stadtgeschichte. Dieses Denkmal wurde zur Erinnerung an die über 250 Opfer der Hexenverfolgung errichtet. Der Stein steht auf der Schnittstelle zwischen Kirche und Rathaus, die beide an den Prozessen zur Hexenverfolgung beteiligt waren.
Der Künstlerin war es wichtig, dass politische Entscheidungsträger beim Verlassen des Rathauses das Denkmal als „Stein des Anstoßes“ bemerken. Sowohl im Sommer als auch im Winter fallen jeweils zur Mittagszeit Licht und Schatten auf den monumentalen Marmorquader.

Literatur zu Maria Rampendahl: Wilbert, Gisela, „…ein überaus listiges Weib…“ Maria Rampendahl (1645–1705) und das Ende der Hexenverfolgungen in Lemgo, Bielefeld, 2005.


Ursula Ertz

1941
geboren; lebt und arbeitet in Lemgo.
1952–1961
Gymnasium in Andernach und Köln.
1961–1964
Staatliche Glasfachschule Hadamar.
1964
Kölner Werkschulen, Klasse Glas- und Wandmalerei, Professor Teuwen.
1965–1971
Tätigkeit als Glasmalerin in Köln und Freiburg i. Br.
1968
Meisterprüfung im Glasmalerhandwerk.
1971
Beginn der freischaffenden Tätigkeit.
1972
Umzug nach Lemgo.
1976
Aufnahme in den Bundesverband Bildender Künstler, BBK/OWL.
1995
Mitglied der Gruppe „Fünf Plus“.
1997
Mitgliedschaft im Lippischen Künstlerbund.
2004
Gründung des Kunstprojektes „Forschungsstelle für Kunst, Natur und menschliches Zusammenleben“.

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Ort
Lemgo
Lemgo, Kirchplatz St. Nicolai
Künstler
Ursula Ertz
Jahr
1994
Maße
110 x 105 x 160 cm
Material
Marmor
Objektart
Denk-/ Mahnmale
#nrwskulptur