Stier

Vojin Bakic war einer der wichtigsten kroatischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Er schuf ein Werk von internationaler Bedeutung, in dem sich die Entwicklung von der gegenständlichen zur abstrakten Kunst spiegelt. Auf dieser Schwelle befindet sich die Skulptur „Der Stier“, die auch seine bekannteste Arbeit ist. Eine große Version des Bildwerkes wurde zunächst auf der Biennale von Venedig im Jahr 1956 ausgestellt. Zwei Jahre später wurde sie zum Repräsentationsobjekt des Staates Jugoslawien, als sie vor dem Pavillon des jungen Landes auf der Expo-Weltausstellung in Brüssel ihren Platz fand. Dort weckte de Skulptur das Interesse der internationalen Kunstwelt: die Stadt Antwerpen kaufte es für den Skulpturenpark am Middelheim, die Stadt Marl erwarb eine andere Version des Stieres in Bronze. Es handelt sich um eine monumentale, geschlossene Bronzeform, die lediglich die Umrisse des Tieres erkennen lässt. Aus der sanft geschwungenen Gesamtform ragen spitzkegelig die vier Beine des Stieres und als angedeutete Spitzen die beiden Hörner heraus. Die Gesamtform vermittelt den Eindruck einer geballten, dynamischen Kraft, die sich jeden Moment in einer Vorwärtsbewegung entladen kann. Obwohl der „Stier“ eine nahezu abstrakte Figur ist, sind so die wesentlichen Charakteristika dieser Spezies erfasst und in eindrucksvoller Vereinfachung wiedergegeben.


Vojin Bakic

1915
Geboren in Bjelovar, Österreich-Ungarn; gestorben 1992 in Zagreb.
1939
Abschluss des Studiums an der Kunstakademie in Zagreb.
1956
Teilnehmer der Biennale von Venedig.
1959
Teilnahme an der Documenta in Kassel.

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Ort
Marl
Gänsebrink, 45772 Marl
Künstler
Vojin Bakic
Jahr
1955
Maße
175 x 245 x 83 cm
Material
Bronze
#nrwskulptur