Strukturale Konstellation – Zwei Supraporten

Josef Albers zeigte seine berühmten „Homages to the Square“ 1968 im damaligen Westfälischen Landesmuseum und wurde in der Folge 1972 mit den „Supraporten“ beauftragt, die über dem Eingang des Museums am Domplatz installiert wurden, wo sie bis zu den 2009 begonnenen Umbaumaßnahmen verblieben. Heute befinden sie sich an der zur Pferdegasse gelegenen Nordfassade des Museums.
Die „strukturalen Konstellationen“, mit denen sich der Künstler bereits in den Jahren 1954 und 1958 beschäftigt hatte, sind geometrische Linien, die auf den ersten Blick als perspektivische Zeichnungen dreidimensionaler Körper erscheinen. Auf den zweiten Blick handelt es sich jedoch um ein Vexierspiel mit den Sehgewohnheiten des Betrachters, da die dargestellten Konstruktionen in der Realität unmöglich sind. Beide Supraporten werden zunächst als ineinander verschachtelte Quader wahrgenommen, jedoch die unwillkürlichen Versuche, ein Innen und Außen, ein Vorne und Hinten zu identifizieren, scheitern, so dass es immer wieder zu einem Kippen der Wahrnehmung kommt. Dieses entspricht der Intention des Künstlers, der zu einem bewussteren Sehen auffordert. In einem zweiten Schritt wird der Betrachter beide Elemente vergleichen, über die Unterschiede zwischen ihnen nachdenken und so seine Wahrnehmung gleichzeitig relativieren und schärfen.

Verweis: http://wiki.muenster.org/index.php/Strukturale_Konstellationen_-_Zwei_Supraporten


Josef Albers

1888
geboren in Bottrop; 1976 gestorben in New Haven, Connecticut/USA.
1905–1908
Ausbildung am Lehrerseminar in Büren, anschließend unterrichtete er als Volksschullehrer.
1913
malte er sein erstes abstraktes Bild.
1913–1915
Studium an der Königlichen Kunstschule in Berlin.
1916–1919
Studium an der Kunstgewerbeschule in Essen und an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin.
1919–1920
Studium an der Kunstakademie in München.
1920
Albers schloss sich dem Bauhaus in Weimar an (ab 1925 in Dessau, 1932 bis 1933 in Berlin).
1925
wurde er dort Baumeister.
1930
stellvertretender Direktor des Bauhauses. 
1932
erste Einzelausstellung.
1933
Schließung des Bauhauses durch die Nationalsozialisten. Alle Lehrkräfte wurden entlassen. Albers verließ mit seiner Frau Anni, geb. Fleischmann, Deutschland und emigrierte in die USA.
1933–1949
Tätigkeit am Black Mountain College in North Carolina.
1939
amerikanische Staatsbürgerschaft.
1950–1959
Direktor des Art Department der Yale-Universität, wo er unter anderem Eva Hesse und Richard Serra, Richard Anuszkiewicz und Julian Stanczak unterrichtete. Daneben nahm er zahlreiche Gastdozenturen wahr (so in Harvard, Hartford, Havanna und Santiago de Chile).
1953
Rückkehr nach Deutschland als Gastdozent der Hochschule für Gestaltung in Ulm zurück
1955/1968
Teilnehmer der Documenta 1 und der Documenta 4 in Kassel.
1958
Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland aus.
1970
Ehrenbürger seiner Heimatstadt Bottrop, die später einen großen Teil seines Nachlasses geschenkt bekam.
seit 1983
gibt es das Josef-Albers-Museum im Quadrat Bottrop.

← Zur Startseite
Ort
Münster
Nordfassade des LWL-Museums, Pferdegasse, 48143 Münster
Künstler
Josef Albers
Jahr
1972, Neuinstallation 2013
Maße
2teilig, jeweils 8 m Länge und 6m Höhe
Material
Edelstahl
Objektart
Wandgestaltungen