Strukturale Konstellation – Zwei Supraporten
Josef Albers zeigte seine berühmten „Homages to the Square“ 1968 im damaligen Westfälischen Landesmuseum und wurde in der Folge 1972 mit den „Supraporten“ beauftragt, die über dem Eingang des Museums am Domplatz installiert wurden, wo sie bis zu den 2009 begonnenen Umbaumaßnahmen verblieben. Heute befinden sie sich an der zur Pferdegasse gelegenen Nordfassade des Museums.
Die „strukturalen Konstellationen“, mit denen sich der Künstler bereits in den Jahren 1954 und 1958 beschäftigt hatte, sind geometrische Linien, die auf den ersten Blick als perspektivische Zeichnungen dreidimensionaler Körper erscheinen. Auf den zweiten Blick handelt es sich jedoch um ein Vexierspiel mit den Sehgewohnheiten des Betrachters, da die dargestellten Konstruktionen in der Realität unmöglich sind. Beide Supraporten werden zunächst als ineinander verschachtelte Quader wahrgenommen, jedoch die unwillkürlichen Versuche, ein Innen und Außen, ein Vorne und Hinten zu identifizieren, scheitern, so dass es immer wieder zu einem Kippen der Wahrnehmung kommt. Dieses entspricht der Intention des Künstlers, der zu einem bewussteren Sehen auffordert. In einem zweiten Schritt wird der Betrachter beide Elemente vergleichen, über die Unterschiede zwischen ihnen nachdenken und so seine Wahrnehmung gleichzeitig relativieren und schärfen.
Verweis: http://wiki.muenster.org/index.php/Strukturale_Konstellationen_-_Zwei_Supraporten
Josef Albers
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Nordfassade des LWL-Museums, Pferdegasse, 48143 Münster