Turmbau zu Babel

Der Turmbau zu Babel ist eine bekannte und von Künstlern immer wieder aufgegriffene Erzählung aus dem Alten Testament der Bibel (Genesis 11, 1–9) über die Hybris des Menschen, der versucht, gottgleich zu werden und dafür mit Verwirrung bestraft wird. Thomas Virnichs Version dieses Turms ist ein äußerst fragil erscheinendes Gebilde, eine zylindrische Anhäufung architektonischer Fragmente und verschiedenster Gegenstände, in Bronze gegossen und farbig gefasst.
Allein das Material verleiht ihnen eine gewisse Homogenität und Stabilität, dennoch bleibt die Optik der ursprünglichen Pappmachée-Modelle erhalten, die durch die Bronze verwittert wirken, als seien sie aus einem lange versunkenen Wrack geborgen worden. Der Künstler erkennt in diesem Werk die kulturellen Leistungen der Menschheitsgeschichte durchaus an und baut auf ihnen auf. Zweifel an den konzeptionellen Fähigkeiten des Menschen und an der Beständigkeit seiner Erzeugnisse sind jedoch deutlich erkennbar.


Thomas Virnich

1957
geboren in Eschweiler; lebt in Mönchengladbach.
1978–1981
Studium an der RWTH Aachen bei Joachim Bandau.
1981
Erstes Staatsexamen (Kunst, Sport).
1981–1985
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Alfonso Hüppi und Eugen Gomringer.
1983
Reisestipendium der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Kunstakademie Düsseldorf.
1987
Villa Romana Preis, Florenz. Teilnahme an der documenta 8 in Kassel.
1987–1989
Karl Schmitt-Rottluff Stipendium.
1991
Villa Massimo Preis, Rom.
1992
Professur an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig.
2001
Niedersächsischer Kunstpreis.
Quellen:

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Ort
Mönchen­gladbach
Mönchengladbach, Rathausplatz 1
Künstler
Thomas Virnich
Jahr
2002
Maße
ca. 450 x 200 x 200 cm
Material
Bronze, farbig gefasst
#nrwskulptur