Unendliche Schleife

Das Prinzip des Möbiusbandes, Mitte des 19. Jahrhunderts von dem Leipziger Mathematiker und Astronomen August Ferdinand Möbius beschrieben, faszinierte Max Bill bereits in den 1930er Jahren. Er variierte es in mehreren Skulpturen.
Diese wurde 1936 in rotem, glänzend poliertem Tranasgranit ausgeführt und auf der Triennale di Milano gezeigt. Die mathematische Figur entspricht der Intention des konkreten Künstlers in besonderer Weise: Er möchte in seinem Werk auf nichts verweisen, kein Abbild der Natur oder eine Illustration liefern, sondern die reine Form zeigen.
Hierzu ist das Möbiusband, das nur eine unendliche Kante besitzt, in besonderem Maße geeignet, denn es verbindet seine spezielle Ästhetik mit der Herausforderung an den Betrachter, die Form zu erfassen und visuell zu erkunden.

Literaturhinweis:
Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Hg. von Walter Smerling und Ferdinand Ullrich im Auftrag der RuhrKunstMuseen, Köln 2012, S. 24.


Max Bill

1908
geboren in Winterthur; gestorben 1994 in Berlin.
1924–1927
Studium an der Kunstgewerbeschule in Zürich.
1927–1929
Studium am Bauhaus in Dessau, wo Josef Albers, Wassily Kandinsky, Paul Klee und Oskar Schlemmer zu seinen Lehrern gehörten.
1929
Nach Abschluss der Studien Umsiedlung nach Zürich; erste Gemäldeausstellung.
1932
Begegnung mit Piet Mondrian, der starken Einfluss auf seine Malerei ausübte.
bis 1936
Mitglied der Pariser Gruppe „Abstraction-Création“.
seit 1944
Neben malerischen und architektonischen Arbeiten Beschäftigung mit der künstlerischen Gestaltung von Gebrauchsgegenständen, wofür er den Namen „Produktform“ prägte.
1949
erhielt Max Bill den Kandinsky-Preis.
1951
Rektor der Hochschule für Gestaltung in Ulm, zu deren geistigen Urhebern Bill gehörte. Da Max Bill jedoch das Vorhaben, mit diesem Institut die Tradition des Dessauer Bauhauses fortzuführen, nicht verwirklichen konnte, stellte er 1956 seine Ämter wieder zur Verfügung.
1956, 1957
Gesamtausstellungen seiner Werke in Ulm und München.
1955, 1959, 1964
Teilnehmer der documenta I, II und III in Kassel.
1961–1964
Leiter des Bereichs „Bilden und Gestalten“ für die Expo64, die schweizerische Landesausstellung, in Lausanne.
 
Max Bill gehört zu den Hauptvertretern der „Konkreten Kunst“. Er verfasste außerdem Schriften, die einen Einblick in seine künstlerische Auffassung geben, u. a. über das Thema Architektur sowie die Künstler Kandinsky und Mondrian.
Quellen:

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Ort
Essen
Essen, Hohenzollernstraße
Künstler
Max Bill
Jahr
1974
Maße
135 x 120 x 100 cm
Material
Tranasgranit, poliert
Kunst im öffentlichen Raum NRW