Verformung 14, 17-1





Im Jahr 1971 wagte die Stadt Monschau eine Ausstellung moderner Skulpturen im öffentlichen Raum, an der sich zahlreiche, später bekannt gewordene Künstler beteiligten. Die von Klaus Honnef kuratierte Schau setzte zu dieser Zeit ungewohnt moderne Akzente in das von pittoresken Fachwerkhäusern und kopfsteingepflasterten Gassen geprägte Stadtbild und löste in der Bevölkerung kontroverse Reaktionen aus.
2011 wurde eine Retrospektive dieser als zukunftsweisend betrachteten Ausstellung „Umwelt-Akzente“ veranstaltet, um nach vierzig vergangenen Jahren ein erneutes Resumée zu ziehen. Nach vierzig Jahren kehrte also die 1971 erstmals im Rahmen der „Umwelt-Akzente“ gezeigte „Verformung“ von Alf Lechner an ihren damaligen Aufstellungsort zurück, um nun dauerhaft dort zu verbleiben.
Es handelt sich um vier starkwandige Vierkant-Stahlrohre, jeweils zweifach im rechten Winkel abgeknickt und parallel zueinander aufgestellt. Während drei der Rohre eine aus identischen Elementen bestehende Reihe ergeben, haben auf das vierte Rohr an einer Stelle zusätzliche mechanische Kräfte so eingewirkt, dass eine gewaltige Delle im Hohlkörper entstand und der aufwärts ragende Balken in einem spitzeren Winkel nach oben zeigt, als seine drei „Nachbarn“.
Die Skulptur gehört zur Werkreihe „Verformungen“, die aus insgesamt 98 in den Jahren von 1967 bis 1971 entstandenen Arbeiten des Künstlers besteht. Sie alle erforschen das Prinzip der Veränderung einer vorgegebenen Hohlform durch Krafteinwirkung, die logisch nachvollziehbare und doch komplexe Gebilde erzeugt.
Literaturhinweis: Dieter Honisch, Alf Lechner, Skulpturen, Werksverzeichnis, Herausgeber: Institut für moderne Kunst Nürnberg, 1990.
Alf Lechner
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Monschau, Patere Höfje am Aukloster, Austraße 7
