Veselia Hospitalis Archiv







„Veselia hospitalis“, gastliches Wesel, hieß die aus Eichenholz-Balken zusammengefügte Skulptur, die an ein Haus mit einem spitzen Dach ebenso erinnerte wie an einen umgedrehten Schiffsrumpf. Beide Assoziationen sind zutreffend, denn die Arbeit der Künstlerin Victoria Bell entstand anlässlich eines vom Niederrheinischen Kunstverein ausgerichteten Symposiums zum 750-jährigen Jubiläum der Stadt Wesel mit dem Titel „Unter der Erde“.
Die Aufgabe bestand darin, wesentliche Teile der Stadtgeschichte, die aufgrund der Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges nur noch archäologisch bezeugt werden können, in Form zeitgenössischer Kunstwerke wieder sichtbar zu machen. So nahm die Skulptur von Victoria Bell Bezug auf den Vorgängerbau des Willibrordi-Domes, eine ottonische Holzkirche. Die Skulptur stand in Sichtachse zum heutigen Dom.
Darüber hinaus erinnerte sie an diesem Ort, einem Schnittpunkt verschiedener Straßen, an die Rolle der Stadt Wesel als Handelsknotenpunkt der Hanse und als gastliche Stätte für viele Reisende dieser Zeit. Aus groben Balken errichtete die Künstlerin ein mit hölzernen Verzapfungen gezimmertes Haus oder auch eine Arche, ein Urbild des Schutzes und der gewährten Zuflucht.
Aufgrund ihres schlechten Erhaltungszustandes wurde die Skulptur abgebaut und wird auch nicht wieder restauriert.
Verweis: www.niederrheinischer-kunstverein.de/ausstellungen/projekte-unter-der-erde.html
Victoria Bell
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Wesel, Leyensplatz (Ecke Gold-/Brückstraße)
