Vier Evangelisten
Die Nikolaikirche in Siegen, eine romanische Pfarrkirche des 13. Jahrhunderts, wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf die Grundmauern und den Turm zerstört. Im Zuge des Wiederaufbaus erhielt die Kirche auch ein neues Hauptportal, mit dessen Gestaltung der Bildhauer Gerhard Marcks beauftragt wurde.
Marcks, der als Keramiker am Bauhaus tätig gewesen und vom NS-Regime mit einem Ausstellungsverbot belegt worden war, unterteilte die Flügeltüren in vier durch Ornamentstreifen voneinander abgesetzte Kassetten.
Die Kassetten sind jeweils einem der Evangelisten gewidmet und enthalten außerdem die Darstellung eines aufgeschlagenen Buches mit den Buchstaben Alpha und Omega, die als erster und letzter Buchstabe des griechischen Alphabets für den Anfang und das Ende, das Wesentliche und das Universum, nach christlicher Lesart besonders für Gott und Jesus stehen.
Die Evangelistensymbole werden seit dem 4. Jahrhundert verwendet. Hierbei stehen der Mensch für Matthäus, der Löwe für Markus, der Adler für Johannes und der Stier für Lukas. Marcks greift hier auf die traditionelle christliche Symbolik zurück, die er in einem schlichten und reduzierten, überzeitlichen und dennoch mit der Architektur harmonierenden Stil zum Ausdruck bringt.
Weitere Informationen: de.wikipedia.org/wiki/Nikolaikirche_Siegen
Gerhard Marcks
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Siegen, Nikolaikirche