VOID-Stone

Das englische Wort „VOID“ bedeutet „leer“ oder „die Leere“, kann aber auch als Verb im Imperativ als Aufforderung an den Betrachter verstanden werden. Auf einen Findling gemeißelt ist es ein Paradoxon oder auch eine Beschreibung der Art und Weise, in der die Schrift durch Entfernen der Steinsubstanz entstanden ist.
Der amerikanische Fluxus-Pionier Gerorge Brecht schuf drei „VOID-Stones“ für Münster, wobei sowohl die Steine als auch der Aufstellungsort nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wurden. George Brecht befasste sich intensiv mit dem Zen-Buddhismus, in dem der Begriff der Leere eine zentrale Bedeutung hat.
Erst im Zustand der Leere des Geistes werden Achtsamkeit, vollständige Erfahrung der Gegenwart und Erkenntnis der Realität möglich.

Literaturhinweis:
Skulptur-Projekte 1987 in Münster, hg. von Klaus Bußmann und Kasper König, Köln 1987, S. 51–54.