Waiting for the Barbarians
Die Kunst von Kendell Geers möchte den Betrachter nicht mit einem gefälligen Äußeren für sich einnehmen, sondern vielmehr ein kraftvolles und widerständiges auch politisch-gesellschaftliches Zeichen setzen.
Unweit des Klosters Gravenhorst, in seiner Geschichte sicher auch Schauplatz gewalttätiger Auseinandersetzungen, errichtete der aus Südafrika stammende Künstler ein Labyrinth aus Sicherheitszäunen und Natodraht, das trotz des wehrhaften Erscheinungsbildes in dieser Form keinen Schutz bieten kann.
Seine Funktion ist hier höchstens die einer Rankhilfe für das angepflanzte Efeu, das de Zäune eines Tages komplett überwuchern wird. Erst wenn die Natur gesiegt haben wird, finden die Auseinandersetzungen zwischen gegensätzlichen Positionen wie Krieg und Frieden, Barbarei und Zivilisation, Kunst und Natur ein Ende, wie diese Installation suggeriert.
Darüber hinaus fragt sie jedoch auch nach dem Innen und Außen, danach, wer vor wem Schutz sucht, nach Ursache und Wirkung. Die Barbaren, auf die hier gewartet wird, das sind vermutlich immer die Anderen.
Literaturhinweis:
Katalog: skulptur biennale münsterland 2001, Herausgeber: Kreis Steinfurt, der Landrat, Christoph Tannert, Vice Versa Verlag, 2001
Weitere Informationen:
Website des Kreises Steinfurt: www.kreis-steinfurt.de/skulptur-biennale
Kendell Geers
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Hörstel-Gravenhorst, Klosterstr. 10