We are still and reflective

Zwischen den Bäumen des Parks auf dem ehemaligen Zoogelände befindet sich eine mit Betonplatten ausgelegte rechteckige Fläche, die als „Skulptur“ erst auf den zweiten Blick wahrgenommen wird. Martin Boyce, der sich in seinen Arbeiten häufig auf Klassiker des modernen Designs bezieht, variiert hier ein Muster des Art Deco, entworfen von den französischen Bildhauern Jan und Joel Martel in den 1920er Jahren. 13 verschiedene geometrische Formen bilden einen Rapport, mit dem eine ebene rechteckige Fläche gepflastert ist. Ausgespart sind die Platten an den Stellen, an denen Bäume stehen, so dass hier komplexe geometrische Umrisse entstehen. In den Nahtstellen der Betonplatten hat der Künstler Messingbänder so eingelegt, dass sie Buchstaben bilden und diese wiederum den Satz „We are still and reflective“ – Wir sind still und reflektieren. Waren die Messingbänder zum Zeitpunkt der Aufstellung der Skulptur noch golden glänzend, sind sie mittlerweile von einer dunklen Patina überzogen und kaum noch zu erkennen. Die Botschaft der Arbeit teilt sich nur noch über den Titel mit oder erschließt sich dem Eingeweihten, der sich bereits mit der Schnittstelle zwischen Design, Kunst und Landschaft beschäftigt hat, an der der Künstler arbeitet.

Verweis: www.skulptur-projekte.de


Martin Boyce

1967
geboren in Hamilton; lebt in Glasgow.
1986–1990
Glasgow School of Art.
1995–1997
MFA, Glasgow School of Art.
1996
California Institute for the Arts.
2003
Teilnahme an der Biennale in Lyon.
2004
Kunstpreis der Krefelder Adolf-Luther-Stiftung
2011
erhielt Boyce den Turner Prize für die Installation „Do Words Have Voices”, die im Baltic Centre for Contemporary Art in Gateshead ausgestellt war.

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Ort
Münster
Grünfläche Himmelreichallee/Kastellstraße , 48149 Münster
Künstler
Martin Boyce
Jahr
1997
Maße
ohne Angabe
Material
Betonguss, Messing