Wettersteiger

Die überlebensgroße, naturnah wiedergegebene Skulptur eines Wettersteigers verweist auf die Geschichte der Stadt und der Region. Sie hat eine identitätsstiftende Funktion, indem sie daran erinnert, dass in den 1950er Jahren noch etwa 50.000 Arbeiter im Bergbau beschäftigt waren, der somit den wichtigsten Erwerbszweig darstellte.
Der „Alte Bergmann“ war 1957 anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Harpener Bergbauvereins in Auftrag gegeben worden. Aufrecht stehend prüft er als Wettersteiger mit seiner offenen Grubenlampe die Luftqualität unter Tage. Geschaffen wurde die Figur von dem Soester Bildhauer Wilhelm Wulff, der nach einem avantgardistischen Frühwerk der 1920er Jahre nach dem 2. Weltkrieg vor allem Porträtbüsten bekannter Persönlichkeiten und Denkmäler, wie hier das Bergbaudenkmal, schuf.
Inzwischen hat es seine Funktion insoweit gewandelt, als es an einen in der Region verschwundenen Berufs- und Gewerbezweig erinnert. 2009 wechselte die Plastik ihren Standort vom RWE-Gebäude am Flamingoweg zur Kaiserstraße/Ecke Bismarckstraße.

Verweise:
www.derwesten.de

Literaturhinweis:
Jürgen Zänker: Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund. Eine Bestandsaufnahme, 1984, 2. Aufl. 1990, Nr. 131 a, b, S. 124.


Wilhelm Wulff

1891
geboren in Wehringsen bei Soest; 1980 gestorben ebenda.
1919–1928
Frühwerk, avantgardistischer Stil.
1928–1929
Studium in Paris
Ab 1929
Spätwerk: eher traditionelle Ausrichtung, naturnahe Bildnisse und Bergwerksdenkmäler.
Quelle:
Ausstellungskatalog: Wilhelm Wulff (1891–1980), herausgegeben vom LWL-Museumsamt für Westfalen, Konzept und Redaktion Klaus Kösters, Münster 2011 (ISBN 978-3-927204-72-0)

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Ort
Dortmund
Dortmund-Mitte, Kaiserstraße/Ecke Bismarckstraße
Künstler
Wilhelm Wulff
Jahr
1957
Maße
Betonplinthe: 0,06 x 1,06 x 1,17 m; Bronzeplinthe: 6 x 89 x 98 cm; Skulptur: 3,5 x 0,9 x 0,5 m
Material
Bronze
Objektart
Statuen
Kunst im öffentlichen Raum NRW