wynfrith me caesit – herman me recreavit






Der Künstler Herman de Vries, der sein Werk der Natur gewidmet hat, verfügt über umfassendes botanisches Wissen vor allem auch über Wirkungen, Symbolkraft, Geschichte und Legenden, die mit den Pflanzen in Zusammenhang stehen. Auch diese Arbeit basiert darauf: Er pflanzte im Hofgarten eine schon recht ansehnliche Eiche, umgab sie mit einem schützenden, lanzenbewehrten Zaun, auf dem in goldenen Lettern die Inschrift angebracht wurde: "wynfrith me caesit – herman me recreavit". Also: "winfried hat mich gefällt und herman wieder aufgestellt". Hiermit bezieht er sich auf die Legende um den Heiligen Bonifatius, dessen Geburtsname Winfried war. Dieser wichtigste Missionar des Frankenreiches wollte den von ihm bekehrten germanischen "Heiden“ die Überlegenheit des Christentums demonstrieren, indem er eine dem Donar (Thor) geweihte Eiche fällte. Dies wurde zum Sinnbild der gewalttätigen Unterdrückung der ursprünglichen naturverbundenen germanischen Religionen. Diese enge Verbundenheit mit der Natur möchte der Künstler mit dieser Arbeit wieder aufleben lassen. Damit stellt er sich gleichzeitig in eine Tradition mit Joseph Beuys, an dessen 7000 Eichen-Projekt er ebenfalls anknüpft. Herman de Vries, der seit 1953 im Kontext von Kunst und Botanik arbeitet, nahm 1984 bereits an der legendären Düsseldorfer Schau "von hier aus" teil und schuf die "eiche bonifatius revidiert" für die "hell-gruen"-Ausstellung im Rahmen der dezentralen Bundesgartenschau im Niederrhein-Gebiet 2002/2003.
Hermann de Vries
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Joseph-Beuys-Ufer/Altstadt, 40213 Düsseldorf
