Zahlen- und Buchstabenfabrik Archiv

Seinen humorvoll-ironischen Zugang zur Kunst zeigt bereits Heinrich Brummacks relativ frühe Arbeit aus dem Jahr 1970. Verschiedene farbig gefasste Beton-Elemente sind teils gestapelt, teils gereiht ohne Sockel auf dem Boden verteilt, als hätte ein spielendes Kind seine Bauklötze achtlos liegen gelassen oder als hätte sich ein Stau auf einem überdimensionalen Fließband gebildet. Die Einzelformen scheinen bedeutsame Zeichen zu sein, sie erinnern an Zahlen und Buchstaben, lassen sich jedoch nicht eindeutig interpretieren, bleiben rätselhaft. So spielt die Skulptur mit den Bedeutungsebenen von Kunst: Der Wunsch des Betrachters, seine Eindrücke linear in eindeutige Sprache oder logische Mathematik zu überführen, wird erkannt und aufgegriffen. Und doch verweigert sich die Skulptur der vollständigen Übersetzbarkeit, sie bietet eine andere Sprache, jenseits vom sprachlichen oder mathematischen Ausdruck, bleibt ästhetisch, spielerisch, vieldeutig.


Heinrich Brummack

1936
geboren in Treuhofen, Neumark (Kreis West-Sternberg); 2018 gestorben in Schwäbisch Hall.
 
Lehre des Ziseleurhandwerks in Iserlohn. Studium der Bildhauerei an der HdK Berlin bei Paul Dirkes und Hans Uhlmann, an der Académie de la Grande Chamière bei Ossip Zadkine.
1966
Villa-Massimo-Preis, Rom.
1969
Villa-Romana-Preis, Florenz.
bis 2001
Professor an der FH Münster im Bereich Kunst, Design und Plastisches Gestalten.
 2011
Umzug von Westerkappeln nach Schwäbisch Hall.

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Ehemaliger Ort
Iserlohn
Schleddenhofer Weg 61, 58636 Iserlohn
Künstler
Heinrich Brummack
Jahr
1970
Maße
ohne Angabe
Material
Beton, farbig gefasst
Objektart
Skulptur