Zwei gleich groß

Für das 750-jährige Jubiläum der Stadt Wesel entstand die abstrakte Skulptur des Bildhauers Edgar Gutbub im Rahmen des vom Kunstverein ausgerichteten Symposiums „Unter der Erde“. Die eingeladenen Künstler befassten sich mit der Stadtgeschichte, die aufgrund der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs nur noch in archäologischen Spuren nachzuvollziehen ist.
Die konkrete Skulptur von Edgar Gutbub widmet sich diesem Phänomen in seiner gänzlich abstrakten, von gegenständlichen Verweisen freien Formensprache. Es handelt sich um einen geschlossenen Körper in Form eines Pyramidenstumpfs aus Edelstahlblech, dem eine weitere Form, ein Parallelepiped, aufgesetzt ist. Die zweite Form ist an ihren Schmalseiten offen und gewährt Einblick in ihr Inneres, das durch eine diagonale Edelstahlplatte in ein aufsteigendes und ein absteigendes (Dreiecks-)Prisma unterteilt ist. Während das Äußere der Skulptur die silbrige Farbe des Edelstahls behielt, sind die Innenwände der oberen Hohlräume farbig gestaltet. Der absteigende Schacht erhielt die hellere gelbe Farbe der Sonne und des Lichts, der aufsteigende ein dunkleres Blau.
Die Skulptur von Edgar Gutbub steht bis heute an einem provisorischen Standort, und nicht, wie vom Künstler geplant, im großen Torbogen der Zitadelle.


Edgar Gutbub

1940
geboren in Mannheim; 2017 gestorben in Wuppertal.
1961–1963
Studium an der Freien Akademie Mannheim.
1963–1969
Studium der Bildhauerei an der Akademie der Künste Berlin.
1972
Villa Romana-Preis für einen Aufenthalt in Florenz.
1975–1976
Stipendium Cité Internationale des Arts in Paris.
1981
Stipendium des DAAD für die USA.
1990–1991
Gastprofessur an der Kunstakademie Braunschweig.
1994–1995
Gastprofessur an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach/Main.
2009
Aufnahme in die Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt.

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Ort
Wesel
Wesel, Franz Etzel-Platz
Künstler
Edgar Gutbub
Jahr
1990
Maße
220 x 370 x 190 cm
Material
Edelstahl, Acrylfarbe
#nrwskulptur