O.I.C (Oh I See)

Die massive Installation von Richard Serra wurde 2012 als private Leihgabe in der Ruine der Sylvesterkapelle des Hauses Weitmar aufgestellt. Entstanden war das Werk bereits 1999 für die Ausstellung „Mostra di sculture“ in Rom, hier jedoch erhält es einen völlig neuen Kontext, der formal und inhaltlich mitbestimmend ist.
Es handelt sich um eine zweiteilige, aus identischen Stahlquadern bestehende Arbeit. Die beiden Quader sind in einer Achse platziert, einer liegt jedoch auf seiner Längsseite, während der andere hochkant aufgestellt ist. So wirken sie wie völlig unterschiedliche Körper, im Zusammenhang mit ihrem Aufstellungsort im Längsschiff der Kapelle etwa wie ein Altar und ein Bildstock.
Innerhalb der aus Naturstein gemauerten Ruine aus dem 14. und 15. Jahrhundert wirken die beiden Stahlkuben in ihrer nur ansatzweise vorstellbaren Massivität und Schwere einerseits wie Fremdkörper aus einem industriellen Zeitalter, andererseits jedoch wie Symbole einer zeitlosen Ewigkeit, unverrückbar und unzerstörbar.
So gehen sie mit ihrem Aufstellungsort eine gedankliche Symbiose ein, war die Kirche doch sicher einst auch für die Ewigkeit errichtet und ist nun ein Zeichen der Vergänglichkeit geworden. Beide, Ruine und Skulptur stehen letztlich für Kontemplation, Aufmerksamkeit und das Nachdenken über Transzendenz.

Weitere Informationen: www.artibeau.de/2650.htm


Richard Serra

1939
geboren in San Francisco.
1957–1964
Studium an der University of California in Berkeley und Santa Barbara sowie der Yale University in New Haven/Connecticut. Abschluss als Bachelor of Arts und Master of Arts.
1964–1966
Studienaufenthalte in Paris und Florenz.
1969
Austellung im Guggenheim Museum in New York.
1972
Auststellung auf der documentca 5 in Kassel.
1977
entsteht in der Henrichshütte in Hattingen "Berlin Block for Charlie Chaplin" für die Neue Nationalgalerie in Berlin.
1979–1989
Realisierung und Aufstellung von Großplastiken in New York, Paris, Barcelona, Madrid, Berlin, München, Otterlo, Bielefeld, Bochum, Reykjavik, Washington und vielen anderen Orten.
1991
Richard Serra erhält in Duisburg den Wilhelm-Lehmbruck-Preis für Skulptur.
1998
Realisierung der "Lemgo Vectors" und der "Bramme" auf der Schurenbachhalde in Essen.
 
Bis heute realisiert Richard Serra Projekte in der ganzen Welt und gehört zu den bekanntesten Bildhauern der Gegenwart.
 Quelle:

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Ort
Bochum
Bochum, Haus Weitmar, Schlossstraße 1
Künstler
Richard Serra
Jahr
1999
Maße
2 Blöcke, je 80 x 96 x 112 cm; Gewicht je 7 t
Material
Stahl, massiv
Kunst im öffentlichen Raum NRW