Auf der Lichtung

Tony Cragg, der in seinen früheren Arbeiten oft Fundstücke zu vielteiligen Assemblagen verarbeitete, widmete sich in seinem jüngeren Werk dem traditionellen Werkstoff Bronze. Die so entstandenen Skulpturen sind jedoch weder figürlich, noch statisch, sondern erscheinen wie eingefrorene Spuren einer Drehbewegung im Raum.
Die Bronzeskulptur „Auf der Lichtung“ besteht aus drei scheinbar zufällig arrangierten Teilen ohne Sockel auf der Mitte des Platzes. Eine der Formen steht aufrecht und erinnert an eine unregelmäßig gedrehte Vase aus weichem Ton. Das zweite, annähernd spindelförmige Objekt liegt daneben am Boden, während eine dritte, ebenfalls unregelmäßig verdrehte Form, die etwas kompakter zusammengedrückt wirkt, schräg in den Raum hineinragt.
Alle drei Elemente geben weder ein Naturvorbild, noch eine geometrisch-abstrakte Form wieder. In ihrer Fremdartigkeit verleihen sie dem festen Material einen eigentümlich fließenden Charakter, sie scheinen einen Zwischenraum abzubilden, der dem menschlichen Auge sonst nicht sichtbar wird.


Tony Cragg

1949
geboren in Liverpool, England; lebt in Berlin und Wuppertal.
1966–1968
Labortechniker in der National Rubber Producers Research Association.
1969–1970
Gloucester College of Art and Design.
1970–1973
Wimbledon School of Art (BA).
1973–1977
Royal College of Art in Lodon (MA).
1977
Cheltenham, Abschluß am Royal College of Art, London.
1977
Umzug nach Wuppertal.
1978–1988
Lehrauftrag an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf.
1988–2001
Professor an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf.
2001–2006
Professor an der Universität der Künste Berlin.
2005
Gastprofessor, University of the Arts, London.
2009–2013
Rektor der Kunstakademie Düsseldorf.

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Ort
Bielefeld
Bielefeld, Reichowplatz
Künstler
Tony Cragg
Jahr
1997
Maße
460 x 450 x 450 cm
Material
Bronze
Kunst im öffentlichen Raum NRW