Auf der Lichtung
Tony Cragg, der in seinen früheren Arbeiten oft Fundstücke zu vielteiligen Assemblagen verarbeitete, widmete sich in seinem jüngeren Werk dem traditionellen Werkstoff Bronze. Die so entstandenen Skulpturen sind jedoch weder figürlich, noch statisch, sondern erscheinen wie eingefrorene Spuren einer Drehbewegung im Raum.
Die Bronzeskulptur „Auf der Lichtung“ besteht aus drei scheinbar zufällig arrangierten Teilen ohne Sockel auf der Mitte des Platzes. Eine der Formen steht aufrecht und erinnert an eine unregelmäßig gedrehte Vase aus weichem Ton. Das zweite, annähernd spindelförmige Objekt liegt daneben am Boden, während eine dritte, ebenfalls unregelmäßig verdrehte Form, die etwas kompakter zusammengedrückt wirkt, schräg in den Raum hineinragt.
Alle drei Elemente geben weder ein Naturvorbild, noch eine geometrisch-abstrakte Form wieder. In ihrer Fremdartigkeit verleihen sie dem festen Material einen eigentümlich fließenden Charakter, sie scheinen einen Zwischenraum abzubilden, der dem menschlichen Auge sonst nicht sichtbar wird.
Tony Cragg
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