Colossal Ashtray

Die Idee, einen Aschenbecher mit ausgedrückten Zigarettenkippen als Skulptur zu gestalten, realisierte Claes Oldenburg bereits seit 1967, zunächst in der für ihn typischen Softvariante aus Stoff. Bereits zuvor hatte er sich mit der variablen zylindrischen Gestalt der ausgedrückten Zigarette beschäftigt, nun kam gleichsam als feste Sockelform der klassische dreieckige Martini-Aschenbecher hinzu.
Der „Collossal Ashtray“ von 1975 kombiniert Oldenburgs Verfahren, Alltagsgegenstände durch eine monumentale Vergrößerung ihres Maßstabes zu verfremden, mit einer Veränderung der Farbigkeit. Aufgrund der annähernd monochromen, eisen- bzw. bleifarbenen Fassung erinnert die Skulptur auf den ersten Blick an einen militärischen Gegenstand, zum Beispiel ein Panzerfahrzeug mit Kanonenrohren. Um eine unbefugte Demontage der im Außenraum aufgestellten Plastik zu vermeiden, wurden die Kippen mit dicken Ketten gesichert, was ihnen eine zusätzliche wehrhafte Ausstrahlung verleiht.
Im Werk des Pop-Art Künstlers fällt diese Skulptur deshalb einerseits durch einen höheren Grad an Abstraktion und durch ihre im Vergleich zu den farbig gefassten Arbeiten eher düster-martialische Ausstrahlung auf, welche eventuell als Kommentar zur Rolle der Kunst verstanden werden könnte. 

Weitere Informationen: www.nrw-museum.de/#/colossal-ashtray-528.html


Claes Oldenburg

1929
geboren in Stockholm/Schweden; lebt in New York.
1930–1933
wuchs er in New York und in Rye, New York, und seit 1936 in Oslo auf.
1936–1946
lebte er in Chicago, wo er seinen Abschluss an der Latin School of Chicago machte.
1946–1950
Studium an der Yale Universität (Kunst und englische Literatur).
Bis 1954
Kurs am Art Institute in Chicago. Während seiner Studienzeit arbeitete er als Journalist und Grafiker.
1953
erste Ausstellung mit Satirischen Zeichnungen.
1956
Umzug nach New York City, dort Bekanntschaft mit Happening-Künstlern wie Allan Kaprow, Jim Dine, Red Grooms, Lucas Samaras und George Segal, die seine Begeisterung für Collagen und Objekte beeinflussten.
Ab 1958
fertigte Oldenburg Assemblagen aus Pappmaché und diversen Abfallprodukten an.
1958–1959
entstanden Zeichnungen und die ersten Plastiken.
1963
entstanden die ersten Soft-Sculptures und Vinly-Plastiken.
1964
Teilnahme an der 32. Biennale in Venedig.
Ab 1965
konzentrierte sich Claes Oldenburg darauf, Alltagsgegenstände durch monumentale Vergrößerung zu verfremden.
1968
Teilnahme an der documenta 4 in Kassel.
1969
Große Retrospektive im Museum of Modern Art, New York.
1970
Retrospektiven in Amsterdam, Düsseldorf und London.
1972
Teilnahme an der documenta 5 in Kassel.
1977
Teilnahme an der documenta 6 in Kassel.
1982
Teilnahme an der documenta 7 in Kassel.
Quellen:

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Ort
Aachen
Aachen, Hof/Loggia des Ludwig Forums für Internationale Kunst, Jülicher Straße 97-109
Künstler
Claes Oldenburg
Jahr
1975
Maße
198,12 x 441,9 x 396,2 cm
Material
Blei, Stahl, Polyurethan
Kunst im öffentlichen Raum NRW