O.I.C (Oh I See)







Die massive Installation von Richard Serra wurde 2012 als private Leihgabe in der Ruine der Sylvesterkapelle des Hauses Weitmar aufgestellt. Entstanden war das Werk bereits 1999 für die Ausstellung „Mostra di sculture“ in Rom, hier jedoch erhält es einen völlig neuen Kontext, der formal und inhaltlich mitbestimmend ist.
Es handelt sich um eine zweiteilige, aus identischen Stahlquadern bestehende Arbeit. Die beiden Quader sind in einer Achse platziert, einer liegt jedoch auf seiner Längsseite, während der andere hochkant aufgestellt ist. So wirken sie wie völlig unterschiedliche Körper, im Zusammenhang mit ihrem Aufstellungsort im Längsschiff der Kapelle etwa wie ein Altar und ein Bildstock.
Innerhalb der aus Naturstein gemauerten Ruine aus dem 14. und 15. Jahrhundert wirken die beiden Stahlkuben in ihrer nur ansatzweise vorstellbaren Massivität und Schwere einerseits wie Fremdkörper aus einem industriellen Zeitalter, andererseits jedoch wie Symbole einer zeitlosen Ewigkeit, unverrückbar und unzerstörbar.
So gehen sie mit ihrem Aufstellungsort eine gedankliche Symbiose ein, war die Kirche doch sicher einst auch für die Ewigkeit errichtet und ist nun ein Zeichen der Vergänglichkeit geworden. Beide, Ruine und Skulptur stehen letztlich für Kontemplation, Aufmerksamkeit und das Nachdenken über Transzendenz.
Weitere Informationen: www.artibeau.de/2650.htm
Richard Serra
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Bochum, Haus Weitmar, Schlossstraße 1
