Paarweise




Der Reiz dieser zweiteiligen Skulptur von Ansgar Nierhoff liegt in ihrem Gegensatz zwischen der scheinbar einfachen, minimalistischen Gestaltung und dem daraus resultierenden komplexen Ergebnis.
Eine hohe Stahl-Stele über rechteckigem Grundriss wurde durch einen Brennschnitt längs in zwei Teile zerteilt, sodass an der Schnittfläche ein unregelmäßiges Wellenmuster entstand. Zudem erfolgte der Schnitt nicht über die gesamte Länge der Stele hinweg, sondern er wurde in einem rechten Winkel aus dem Stahlbalken herausgeführt.
Die Aufstellung der beiden entstandenen Teile erfolgte „Rücken an Rücken“. Mit einem gewissen Abstand zueinander stehen sich die glatten Flächen der beiden Stelen gegenüber, während die welligen Schnittkanten nicht mehr die Innen-, sondern die Außenseiten bilden.
Zudem ist durch den rechtwinklig abgetrennten Sockel die eine Stele etwas höher als die andere. Die Ähnlichkeit beider Elemente ist unmittelbar auffallend. Die ineinander greifenden Positiv- und Negativformen können visuell nachvollzogen werden. Durchaus auch an ein menschliches Paar erinnernd, stehen beide Formen so für sich und bilden doch eine geschlossene Einheit.
Die Skulptur gehört zu dem auf dem Essener Moltkeplatz seit 1981 entstandenen Skulpturenensemble, das auf die Initiative des Galeriebesitzers Jochen Krüper in Essen und von Uwe Rüth, dem vormaligen Direktor des Skulpturenmuseums Glaskasten und der Kunstsammlung in Marl, zurückgeht. Das Projekt wurde von den Anwohnern unterstützt und der Verein Kunst am Moltkeplatz (KaM) verpflichtete sich zum Unterhalt und zur Instandhaltung der Skulpturen. Ergänzt wurden der Skulpturenplatz und die nachbarschaftliche Initiative seit 2010 durch das Projekt „Junge Kunst am Moltkeplatz“, das zusätzlich wechselnde Positionen junger Kunst zeigt.
Ansgar Nierhoff
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Essen, Moltkeplatz
