Schwebende Pyramide

Das Hauptmerkmal einer Skulptur, nämlich das Volumen, wird aus den Arbeiten von Günther Zins nahezu vollständig verbannt. Wie eine Art dreidimensionale Zeichnung bestehen sie lediglich aus Linien, die eine von ihnen umschlossene Form nur durch ihre Umrisse beschreiben. Eine weitere Entmaterialisierung erfahren zahlreiche seiner Arbeiten dadurch, dass sie schwerelos im Raum zu schweben scheinen.
Tatsächlich halten dünne, geschickt angebrachte Edelstahlseile, die erst bei genauem Hinschauen sichtbar werden, die Skulptur in Balance. Im Bunten Garten ist es eine große, linienhafte Pyramide, die – zwischen den umgebenden Bäumen verspannt – über den Köpfen der Betrachter schwebt.
Die Pyramide ist wohl der geometrische Körper, der neben seiner historischen und symbolischen Bedeutung am stärksten mit Schwere und Bodenhaftung assoziiert wird, weshalb die 2011 im Bunten Garten installierte Skulptur durch ihre schwerelose Leichtigkeit besonders überrascht.


Günther Zins

1951
in Butzbach/Oberhessen geboren; lebt und arbeitet in Kleve.
1970–1975
Studium der Freien Malerei, Fachhochschule  für Kunst und Gestaltung, Köln.
1979–1980
Hochschule der Künste, Berlin.
1987
Märkisches Stipendium für Bildende Kunst, Lüdenscheid.
2002
Workshop Sculpture Project Biennale, Busan, Südkorea.
2004 und 2007
Atelier in der Cité Internationale des Arts, Paris.

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Ort
Mönchen­gladbach
Mönchengladbach, Bunter Garten, Nähe Bettrather Straße
Künstler
Günther Zins
Jahr
2002
Maße
500 x 300 x 300 cm
Material
Edelstahl, Aluminiumrohre, Edelstahlseile
Kunst im öffentlichen Raum NRW