Terminal
Die über 12 Meter hohe Skulptur erhebt sich auf dem viel befahrenen Bochumer Bahnhofsvorplatz. Sie besteht aus vier trapezförmigen, scheinbar lose aneinander gelehnten Platten aus Corten-Stahl, der schnell eine rostige, das darunter liegende Material vor Witterungseinflüssen schützende Patina entwickelt.
Durch das Material wird eine besondere Beziehung zum Ort und zum Ruhrgebiet als Zentrum der stahlverarbeitenden Industrie hergestellt. Durch eine schmale Öffnung lässt sich die Skulptur betreten, woraufhin sich dem Betrachter ein überraschender Anblick bietet: Nach oben ist ein perfekt quadratischer Ausschnitt des Himmels sichtbar, der durch die vier senkrecht stehenden Platten eingefasst wird.
Der Wechsel von einem dynamisch wirkenden Außen zu einem statischen Innenraum wird durch die eigene körperliche Bewegung erlebbar. Ebenso ambivalent verhält sich die tatsächliche Schwere des Materials zu dem scheinbar schwerelosen Aufbau der Skulptur.
Sowohl das Material als auch die Aufstellung der Skulptur sind typisch für den amerikanischen Bildhauer Richard Serra, der das Werk 1977 für den heutigen Standort schuf, es aber zunächst auf der Documenta 6 in Kassel zeigte. Als es anschließend von der Stadt Bochum gekauft und 1979 am jetzigen Ort errichtet wurde, stieß es auf heftigen öffentlichen Widerstand und wurde sogar zum Wahlkampfthema der damaligen Landtagswahl.
Literaturhinweis:
Public Art Ruhr. Die Metropole Ruhr und die Kunst im öffentlichen Raum. Hg. von Walter Smerling und Ferdinand Ullrich im Auftrag der RuhrKunstMuseen, Köln 2012, ISBN 978-3-8632-134-0, S. 170.
Richard Serra
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Bochum, am Hauptbahnhof, Kurt-Schumacher-Platz 13