Zeitfeld

Anlässlich der Neugestaltung des Düsseldorfer Volksparks zur Landesgartenschau 1987 entstand Klaus Rinkes „Zeitfeld“, eine aus vierundzwanzig hoch aufragenden Bahnhofsuhren bestehende Installation. Als Feld von vier mal sechs Uhren versetzen sie den Betrachter in eine surreale Szenerie. Alle Uhren gehen genau; sie stehen mit der Braunschweiger Atomuhr in Verbindung. Überdeutlich wird klar, dass auch während der Kunstbetrachtung die Zeit nicht stillsteht: Es ist unmöglich, alle Uhren zugleich wahrzunehmen, immer ist im Blickwechsel von einer zur anderen Uhr oder Uhrengruppe schon wieder etwas Zeit verstrichen. Diese Tatsache mag den Betrachter an die Endlichkeit seiner Lebenszeit erinnern, die unwiderruflich verrinnt, oder auch an deutsche Pünktlichkeit, die tadelloses Funktionieren gewährleistet. In jedem Fall hat Klaus Rinke, der als Sohn eines Lademeisters für Güterzüge seine Kindheit im Umfeld von Bahnhöfen verbrachte, schon früh ein Faible für die klar gestalteten Zeitanzeiger entwickelt und ihnen hier ein hintersinniges Denkmal gesetzt.


Klaus Rinke

1939
geboren in Wattenscheid; lebt in Haan bei Düsseldorf.
1954–1957
Ausbildung zum Dekorations- und Plakatmaler in Gelsenkirchen.
1957–1960
Studium der Malerei von 1957 bis 1960 an der Folkwang-Schule in Essen.
1960–1964
verschiedene Ateliers in Paris und Reims.
1965
Rückkehr nach Deutschland (Düsseldorf). Rinke gab die Malerei auf, um sich ersten Wasserarbeiten ("12 Fass geschöpftes Rheinwasser“, 1969) und "Primärdemonstrationen“ zu widmen.
1970–1976
Performances und gemeinsame Ausstellungen mit Monika Baumgartl.
1972
Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Bildende Kunst
1972 und 1977
Teilnahme an der Documenta in Kassel und an der Biennale in Venedig.
1974–2004
Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf.
1980
Gründung des "Zentrums für Kontemplation" in Haan.
Seit 1981
zusätzliches Atelier und Wohnung in Los Angeles/USA.

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Ort
Düsseldorf
Düsseldorf, im Volkspark, westlicher Eingang
Künstler
Klaus Rinke
Jahr
1986
Maße
Höhe 6 Meter
Material
24 Bahnhofsuhren an Stahlstäben, Steintafel
Kunst im öffentlichen Raum NRW