Zeitfeld
Anlässlich der Neugestaltung des Düsseldorfer Volksparks zur Landesgartenschau 1987 entstand Klaus Rinkes „Zeitfeld“, eine aus vierundzwanzig hoch aufragenden Bahnhofsuhren bestehende Installation. Als Feld von vier mal sechs Uhren versetzen sie den Betrachter in eine surreale Szenerie. Alle Uhren gehen genau; sie stehen mit der Braunschweiger Atomuhr in Verbindung. Überdeutlich wird klar, dass auch während der Kunstbetrachtung die Zeit nicht stillsteht: Es ist unmöglich, alle Uhren zugleich wahrzunehmen, immer ist im Blickwechsel von einer zur anderen Uhr oder Uhrengruppe schon wieder etwas Zeit verstrichen. Diese Tatsache mag den Betrachter an die Endlichkeit seiner Lebenszeit erinnern, die unwiderruflich verrinnt, oder auch an deutsche Pünktlichkeit, die tadelloses Funktionieren gewährleistet. In jedem Fall hat Klaus Rinke, der als Sohn eines Lademeisters für Güterzüge seine Kindheit im Umfeld von Bahnhöfen verbrachte, schon früh ein Faible für die klar gestalteten Zeitanzeiger entwickelt und ihnen hier ein hintersinniges Denkmal gesetzt.
Klaus Rinke
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Düsseldorf, im Volkspark, westlicher Eingang